UMWELT

Bild links: Das Foto zeigt zwei Frauen und ein Kind draußen bei Sonnenschein auf einem Sandplatz mit einem Fußballtor im Hintergrund. Das Kind und die Frau in der Mitte tragen Blumenschmuck in ihrem Haar. Ihre Kleidung ist bunt in Gold-, Blau- und Rosatönen. 

Bild in der Mitte: Das Bild zeigt eine Person, die mit dem Rücken zur Kamera steht und beide Arme in die Luft reckt. Sie trägt ein weißes T-Shirt. Auf dem Rücken steht der Aufdruck „Vom Feld in den Fanshop“.

Bild rechts: Das Bild zeigt einen Mann, der an einer Nähmaschine sitzt und etwas näht. Er trägt eine blaue Weste mit der Aufschrift „green souls“.

Fotos: BRANDS Fashion GmbH

Wiedersehen mit Wirkung

Im Januar 2025 reiste erneut eine HSV-Delegation nach Indien, um persönlich die Entwicklungen der Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ zu begutachten und den Start der nächsten Projektphase einzuläuten.

Der HSV ist bereits von Beginn an Teil der Initiative „Vom Feld in den Fanshop“. Im Januar 2025 unternahm eine HSV-Delegation eine weitere Reise nach Indien, um die nächste Phase der Initiative zu starten. Schon 2023 hatte der HSV gemeinsam mit den anderen teilnehmenden Clubs der Initiative eine einwöchige Delegationsreise nach Indien unternommen. Für den HSV war es allerdings bereits die dritte Reise dieser Art – 2020 war der Club eigenständig in Indien zu Besuch gewesen. Im Januar konnten neue Erfolge vor Ort persönlich erlebt werden. Gleichzeitig wurden auch weitere Entwicklungsmöglichkeiten besprochen.

Die Initiative „Vom Feld in den Fanshop“

Die Initiative wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem Textilunternehmen BRANDS Fashion GmbH gemeinsam mit neun Clubs aus der Bundesliga und der 2. Bundesliga umgesetzt. „Vom Feld in den Fanshop“ verbindet die beiden Komponenten Nachhaltigkeit im Merchandising und Sport für Entwicklung. Das Projekt wurde im Juni 2024 mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte in der Kategorie Lieferkette ausgezeichnet.

  • Innerhalb der Komponente Nachhaltigkeit im Merchandising wurden bereits 450 Farmerinnen und Farmer im indischen Bundesstaat Gujarat bei der dreijährigen Umstellung von konventionellem auf biologischen Baumwollanbau unterstützt.
  • Innerhalb der Komponente Sport für Entwicklung wird der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Sport- und Bildungsangeboten in der Baumwollanbauregion gefördert. Es nahmen bis Ende 2023 bereits 1.500 Kinder (davon 78 Prozent Mädchen) an den Angeboten teil.

Eine Fortführung des Projektes über weitere drei Jahre steht bevor. Dabei werden bisherige Teilnehmende weiter mit unterschiedlichen Angeboten unterstützt. Gleichzeitig findet eine Ausweitung der Reichweite auf etwa 500 neue Farmerinnen und Farmer statt.

Die Reise im Januar 2025 knüpfte an die beiden vergangenen Besuche an und rückte den Fortschritt der letzten zwei Projektjahre in den Fokus. Für den HSV waren Marieke Patyna (ehemalige Direktorin Nachhaltigkeit) und Sascha Steinbrück (Leiter Merchandising) vor Ort. Während des Aufenthalts in Indien standen zahlreiche Programmpunkte an, um einen detaillierten Einblick in die Entwicklung der Initiative zu bekommen. Hierfür besuchten die HSV-Vertretenden verschiedene Stationen entlang der Lieferkette und tauschten sich über Fortschritte, Herausforderungen und mögliche nächste Schritte aus. Das persönliche Gespräch mit den Projektpartnern und Mitarbeitenden in den Produktionsstätten vor Ort festigte die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Dialog in Indien

Die Delegationsreise begann mit einer Zusammenkunft in Mumbai. Für den Dialog mit verschiedenen Stakeholdern wurde ein zentraler Ort gewählt. So berichtete der Vertreter der unterstützten Baumwollkooperative, die bei dem letzten Besuch besichtigt wurde, über Updates vom Feld. Gleichzeitig gab es Raum, um den Austausch innerhalb der Lieferkette zu fördern und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Die Delegation erhielt auch Einblick in eine neue Produktionsstätte in der Region Coimbatore. Diese arbeitet nach verschiedenen Umwelt- und Sozialstandards, wie dem Global Organic Textile Standard, dem Fairtrade-Textilstandard und dem LEED Platinum Gebäudestandard. Vor Ort gibt es unter anderem eine Regenwassersammlung und die Fabrik führt schrittweise existenzsichernde Löhne für die gesamte Belegschaft ein. Das attraktive Arbeitsumfeld zeigt sich auch dadurch, dass trotz Umzugs der Produktionsstätte alle Mitarbeitenden der Fabrik treu geblieben sind. Für Steinbrück war es ein besonderes Erlebnis, die Fertigung von Produkten für den HSV-Fanshop, die der HSV durch die BRANDS Fashion GmbH von dort bezieht, mit eigenen Augen zu verfolgen.

Auch an einem Sportfest für die Mitarbeitenden der Produktionsstätte haben die Clubvertretenden teilgenommen. Gab es entsprechende Angebote bisher hauptsächlich für Kinder und Jugendliche, wurde eine mögliche Ausweitung des Projekts auf Fabrikmitarbeitende an diesem Tag getestet. Denn die Komponente Sport für Entwicklung ist ein ebenso wichtiger Teil der Initiative. Durch regelmäßige Trainingseinheiten werden Werte wie Gleichstellung der Geschlechter, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Gesundheit gefördert. Dabei erfolgt die Umsetzung in Kooperation mit der indischen Organisation YFC Rurka Kalan. Die Teilnahme an dem altersübergreifenden Sportfest war ein bewegender Moment, bei dem der Sport sprachliche Hürden überwinden konnte.

Weitere Stationen der Lieferkette

In einer GOTS-zertifizierten Strickerei hat die Delegation einen weiteren Produktionsschritt in der Lieferkette kennengelernt. Dort werden aus Garn die Stoffbahnen hergestellt. Besonders interessant war die Wasseraufbereitungsanlage in der im Anschluss besuchten Färberei – hier wird das Wasser nach dem Färbungsprozess wieder auf Trinkwasserqualität gefiltert.

Zum Abschluss der gemeinsamen Reise hat die Delegation an einer Award-Verleihung der neuen Produktionsstätte teilgenommen. Hierbei wurden Mitarbeitende für besondere Leistungen und Engagement ausgezeichnet. Für den HSV war es eine Möglichkeit, seinen Respekt für die Arbeit vor Ort auszudrücken.

Das Foto zeigt drei Kinder, die in die Kamera lachen. Sie alle tragen helle Schirmmützen und das Heimtrikot des HSV aus der Saison 2024/25.

Der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Sportangeboten ist Teil der Initiative.

Das Bild zeigt eine Gruppe von 15 Menschen auf einem Fußballplatz. Sie jubeln. Die meisten von ihnen tragen das Heimtrikot des HSV aus der Saison 2024/25. Drei Personen halten eine HSV-Flagge in die Luft.

Das Sportfest war ein voller Erfolg.

Auf dem Bild ist eine Gruppe Menschen zu sehen. Im Fokus stehen zwei Männer, die einander freundschaftlich begrüßen.

Der Dialog vor Ort hat die Partnerschaften gefestigt.

Das Bild zeigt zehn Personen vor einer Fotowand. Acht von ihnen tragen blaue Westen mit der Aufschrift „green souls“. Die beiden anderen tragen schwarze HSV-Trainingsjacken. Einer der Männer hält eine Auszeichnung in Form eines kleinen Pokals hoch.

Die Award-Verleihung hat in der Green Factory stattgefunden.

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Während der gesamten Reise hat der HSV ein persönliches Bild von den Entwicklungen vor Ort bekommen. „Für mich ist es bereits die dritte Reise zu unseren Lieferanten nach Indien. Dabei merke ich jedes Mal, wie gewinnbringend der direkte Austausch vor Ort ist. Ob ich unsere HSV-Fanartikel bei der Herstellung betrachte, die Arbeitsbedingungen in den Fabriken versuche nachzuvollziehen oder mit Mitarbeitenden beim Sportfest ins Gespräch komme – all diese Erfahrungen sind nur in Präsenz möglich. Der Fortschritt der Green Factory über die letzten fünf Jahre ist beeindruckend. Ich freue mich, dass wir wieder die Möglichkeit hatten, allen Beteiligten unseren Respekt für diese Entwicklung auszusprechen“, resümiert Sascha Steinbrück.

Zahlen und Fakten

Die bereits in der ersten Phase langfristig angelegte Initiative kann durch die geplante dreijährige Verlängerung ihre Wirkung noch einmal ausbauen. In der ersten Phase wurden rund 450 Farmerinnen und Farmer (58 Frauen und 392 Männer) beim mehrjährigen Umstieg auf biologischen und Fairtrade-zertifizierten Baumwollanbau geschult und begleitet. Bei der Umstellung wurden 886 Hektar berücksichtigt, auf welchen circa 1.400 Tonnen Rohbaumwolle pro Jahr produziert werden.

In etwa 5.130 Trainingseinheiten wurden neben Wissen zu ökologischer Landwirtschaft und Sozialstandards auch Kenntnisse zu Gesundheit, Gleichstellung und Kinderrechten vermittelt. Für eine weitere Einkommensdiversifizierung und Stärkung der Ernährungssicherheit wurden 9.000 Obstbäume gepflanzt. Darüber hinaus wurden rund 1.350 Saatgutpakete, 450 Hygienekits sowie 510 Schultaschen an teilnehmende Familien ausgegeben.

Das Bild zeigt einen schwarzen Pullover aus dem HSV-Fanshop. Rote Buchstaben sind im Kreis angeordnet und bilden das Wort „Rothosen“. Darunter steht der Schriftzug „Hamburg“.

Kapuzenpullover „Hauptmast“

© HSV

Das Bild zeigt einen rosafarbenen Babybody aus dem HSV-Fanshop mit der Raute in Weiß und Schwarz auf der Brust.

HSV Body Baby „Logo Rosa“

© HSV

Das Bild zeigt einen cremefarbenen Jutebeutel mit der schwarzen Aufschrift „Hamburger SV“ aus dem HSV-Fanshop.

HSV Büdel „Natur“

© HSV

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Biobaumwolle im Fanshop

Die Ergebnisse der Zusammenarbeit sind auch für Fans im HSV-Fanshop erlebbar: Seit Juli 2023 sind erste Fanartikel aus sogenannter In-Conversion-Baumwolle (Baumwolle, die sich in der Umstellung auf Bioqualität befindet) im Fanshop erhältlich. Die Integration der Produkte in den Shop war ein Meilenstein. Bereits 90 Prozent der Babykollektion und etwa 80 Prozent der Rothosen-Kollektion stammen aus dem Projekt.

In der zweiten Projektphase wird mehr Biobaumwolle zur Verfügung stehen, womit das Angebot entsprechender Fanartikel ausgebaut werden kann. Davon profitieren alle. Denn die Umstellung auf Biobaumwolle wirkt sich nicht nur auf die Lieferkette aus, sondern verbessert gleichzeitig auch die Materialverträglichkeit für Fans. Darüber hinaus bietet der HSV aufgrund einer Mischkalkulation Biobaumwollprodukte zu dem gleichen Preis an wie Produkte, die noch nicht umgestellt sind. Die Fans haben also keinen Nachteil bei der Entscheidung für ein Biobaumwollprodukt.

Die dritte Indienreise hat erneut eindrucksvoll gezeigt, dass die Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ zu mehr Fair Play in der Lieferkette beiträgt. Umso erfreulicher war der Konsens über die dreijährige Projektverlängerung und damit der Start in die nächste Phase.

SDGs?

SDGs ist die Abkürzung für Sustainable Development Goals. Es handelt sich um 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden.

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